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Erlebnispfad Bruchhauser Steine

Start: Bruchhausen | Ziel: Bruchhausen
Länge: 5,4 km | HM: 285 m | Gehzeit: 2 Std. | Gesamtzeit: 3,5 Std.
Bewertung: ★★★★☆

Die Bruchhauser Steine sind uralte Zeugen der Zeitgeschichte. Viele Millionen von Jahren haben sie überdauert und könnten unendlich viele spannende Geschichten erzählen. Heute sehen wir uns an, welchen Ausblick sie im Wandel der Zeit erlebt haben.

Wir starten an unserer Ferienwohnung nahe der Kirche im Dorf Bruchhausen. Ein Auto könnt ihr im Ortskern problemlos kostenfrei abstellen. Von dort steigen wir über einen steilen Pfad auf. Anfangs liegt zu unserer Rechten noch ein Wohngebiet, doch schnell befinden wir uns im Wald. Der Weg ist etwas glatt, denn es hat den ganzen Morgen heftig geregnet. Nun ist es trocken und wir voller Vorfreude.

Am Infocenter, welches wir nach rund einem Kilometer erreichen, beginnt der aufwendig eingerichtete Erlebnispfad. Auf einem Rundweg von 3,6 Kilometern informieren zahlreiche Stationen über Geologie, Biologie und Archäologie der Region. Der Eintritt in das Naturschutzgebiet kostet 5,50 €. Parken könnt ihr am Infocenter für 3,50 € und damit die Wanderstrecke noch einmal verkürzen.

Wir durchschreiten einen Holzbogen mit der Aufschrift „Eingang“. Der einfache Kiesweg wird bald schmaler. Wurzeln und Steine durchziehen nach kurzer Zeit den Waldboden. An den Jahresringen einer Baumscheibe ist vermerkt worden, welche Ereignisse in welchem Jahr stattgefunden haben. Es ist einfach unglaublich, wie viel Menschheitsgeschichte im Laufe des Lebens eines Baumes geschieht.

Der „Stammbaum-Wald“ liegt direkt am Erlebnispfad. Ein vielleicht 200 Meter langer Abstecher führt uns auf wunderbar schmalen Pfaden entlang dieser Bäume. Interessierte können sich zum Beispiel ihren persönlichen Hochzeits- oder Kindsbaum auf Zeit kaufen. Die Preise variieren je nach Größe und gewünschtem Zeitraum.

Schon erreichen wir den Maluschkeplatz. Von hier aus sind die ersten beiden der vier Bruchhauser Steine gut zu betrachten: Der Bornstein ist mit 92 Meter Höhe der größte und der bevorzugte Brutplatz von Wanderfalken. Der nahe gelegene Goldstein ist nur 60 Meter hoch. Seinen Namen hat er erhalten, weil er durch Moose und Flechten im Sonnenlicht leicht golden schimmert. Diesen Anblick konnten wir beim heutigen wolkigen Wetter nicht genießen.

Doch was hat es mit diesen Felstürmen eigentlich auf sich? Wie sind sie entstanden? Nach dem Ausbruch eines Unterwasservulkans ist das Mittelgebirge Sauerland durch aufeinander stoßende Kontinentalplatten entstanden. Durch Wind und Wetter werden in den folgenden Jahrtausenden nach und nach immer mehr Erdschichten abgetragen. Das härtere Vulkangestein – die heutigen Bruchhauser Steine – sind übrig geblieben.

Wir erkunden diese tolle Gegend weiter. Ein steiniger Pfad führt über einen kurzen Abstecher zur Wallburg. In der Eisenzeit ist das Gebiet rund um die Bruchhauser Steine auf einer Länge von rund 1500 Metern mit einem großen Zaun aus Holz, Erde und Stein abgegrenzt worden. Heute steht rund 100 Meter vom Hauptweg entfernt die Rekonstruktion von einem kurzen Stück dieser imposanten Befestigungsanlage.

Nun kommt das Highlight des Tages. Hierfür gehen wir die wenigen Meter zurück zum Hauptweg. Ziemlich steinig steigen wir bis zum Feldstein auf. Der Feldstein ist der höchste Punkt des Istenbergs. Meine Oma wartet auf einer Bank am Fuß des Felsens. Meine Mutter und ich kraxeln mit meinem Sohn auf dem Rücken über die Thomas-Neiss-Steige bis zum Gipfelkreuz. Kraxeln ist hier tatsächlich der richtige Begriff. Ohne den Einsatz unserer Hände ist das letzte Stück nicht zu meistern. Auf der Spitze des Vulkangesteins angelangt, bietet sich uns eine grandiose Aussicht auf die anderen Bruchhauser Steine und die umliegenden Ortschaften. An sonnigen Tagen könnte man sicher noch viel weiter in die Ferne blicken.

Am Ravenstein und einer plätschernden Quelle vorbei steigen wir ab und gelangen durch den Wald schließlich zurück zum Infocenter. Entlang von Wiesen, Pferden und Kühen wandern wir zum Schloss Bruchhausen. Der Rhododendron blüht. Eine Hochzeitsgesellschaft erwartet das Brautpaar. Und wir haben das Ziel unserer Wanderung erreicht.

Die Bruchhauser Steine sind zu recht eine bekannte Sehenswürdigkeit des Sauerlands. Der vor wenigen Jahren angelegte Erlebnispfad ist gelungen. Hier könnt ihr Erdgeschichte und wunderbare Natur auf kurzer Strecke erkunden!

Gesamtstrecke: 5457 m
Gesamtanstieg: 413 m
Gesamtabstieg: -399 m
Download file: Bruchhauser_Steine_Erlebnispfad.gpx

Info: Die Angaben der Höhenmeter werden leider nicht richtig angezeigt. Die Angabe unter dem Titel ist korrekt.

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